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Evolution
evangelikale Evolutionskritik
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Stichwort: ID als Gottesbeweis und Schwierigkeit/Unmöglichkeit eines Gottesbeweises nach Kant
Die „Intelligent Design“-Bewegung (ID) ist im Wesentlichen eine neue Spielart des Kreationismus, die in den USA entstand und die sich eine Neuauflage des teleologischen Gottesbeweises mit naturwissenschaftlichen Mitteln auf die Fahnen geschrieben hat. Einmal ganz abgesehen davon, daß nach Kants Kritik der klassischen Gottesbeweise jegliche Form von Gottesbeweis recht hohe Hürden zu nehmen hat, erweisen sich die Argumente der ID-Bewegung auch wissenschaftlich als wenig tragfähig.
Ein wesentlicher Ausgangspunkt der ID-Bewegung ist die sogenannte „Uhrmacher-Analogie“, zuletzt formuliert von William Paley in seiner Natural Theology (1802)1), einem theologischen Standardwerk der damaligen Zeit, insbesondere in England, das auch Darwin während seiner Studien begegnete und das er kannte. Paley argumentiert, man könne eine auf dem Feld gefundene Taschenuhr als intelligent konstruiertes Objekt erkennen, folglich seien auch die lebenden Organismen als Werke eines intelligenten Konstrukteurs anzusehen. Genau diese Analogie war es, die Richard Dawkins zu seinem Buchtitel „The Blind Watchmaker“ (1986, dt. Der blinde Uhrmacher, 1990) veranlaßte. Auf dieses Buch nimmt einer der Hauptvertreter der ID-Bewegung, Michael Behe, explizit Bezug in seinem grundlegenden Werk „Darwin's Black Box“ (1996, dt. Darwins Black Box. Biochemische Einwände gegen die Evolutionstheorie, 2007).
Ein Kernkonzept der ID-Bewegung ist die "nichtreduzierbare Komplexität" (irreducible complexity, dt. auch „irreduzible Komplexität“) molekularbiologischer und biochemischer Details des Lebens. Gemeint damit ist, daß es in biologischen Systemen Strukturen gibt, die nicht weiter in Einzelteile reduziert werden können, ohne ihre Funktion gänzlich zu verlieren, die aber zu komplex seien, als daß sie evolutionär entstanden sein könnten.
Neben einer insbesondere in den USA geführten zuweilen wenig sachlichen Debatte, in der u.a. vor Gericht festgestellt wurde, daß ID im Wesentlichen organisatorisch, personell und von den vorgebrachten Ideen vom schon lange bekannten Kreationsmus US-amerikanischer Prägung nicht hinreichend zu unterscheiden sei, wurden ale bislang vorgebrachten wissenschaftlichen Argumente und Einwände gegen die Evolutionstheorie bzw. Behauptungen der ID-Bewegung von Seiten der Naturwissenschaften widerlegt, auch wenn es darüber naturgemäß zuweilen unterschiedliche Ansichten gibt.
Ausführlich behandelt wird das Thema in einem „Schwerpunkt: Intelligent Design“, bestehend aus einem Überblicksartikel und drei ausführlichen Texten zu unterschiedlichen Teilbereichen: