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Evolution
evangelikale Evolutionskritik
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Das Evolutionsmodell versucht in seiner umfassenden Form, eine Erklärung für die Entstehung des Lebens aus nichtlebender Materie zu geben. Dabei postuliert es eine Reihe evolutionärer Übergänge, die durch Änderungen in grundlegenden Prinzipien gekennzeichnet sind. Nach Maynard Smith sind die diese großen evolutionären Übergange mit einer Veränderung der Speicherung und Weitergabe von Information verbunden. Er benennt1) folgende Übergänge:
Die Problematik, schlüssige Mechanismen für diese evolutionären Übergänge zu entwickeln, ist bekannt. Lösungsvorschläge dazu finden sich in der Fachliteratur.
Die ersten drei Übergänge gehören in den Bereich der Präbiotischen Evolution, Schlagworte hierzu sind u.a. Hyperzyklen (M. Eigen), und die RNA-Welt, aber auch die Eisen-Schwefel-Welt (Wächtershäuser). Zum Übergang von Pro- zu Eukaryonten gibt es seit geraumer Zeit die immer weiter verfeinerte Endosymbionthen-Theorie. Der Übergang von asexueller Vermehrung zu sexueller Fortpflanzung ist keine Einbahnstraße, es gibt Beispiele für den umgekehrten Prozeß. Zum Übergang vom Ein- zum Vielzeller gibt es viele verschiedene Beispiele, angefangen von Grünalgen (Volvox) über Schleimpilze (Acetabularia) bis hin zu Schwämmen. Der Übergang von Einzelindividuen zu Sozialverbänden ist gerade bei den Bienenartigen interessant, da es dort sowohl Verbände als auch einzeln lebende Tiere gibt. Der letzte Übergang fällt in den Bereich, der gemeinhin als „Hominidenevolution“ und in der Folge dann „kulturelle Evolution“ bezeichnet wird.
Alle vorgeschlagenen Modelle und Prozesse mögen zunächst theoretischer Natur sein, können aber zumindest teilweise experimentell auf ihre prinzipielle Umsetzbarkeit überprüft werden (etwa die von Wächtershäuser vorgeschlagenen Modelle im Rahmen einer präbiotischen Evolution) bzw. durch die Beobachtung erwarteter Prozesse oder Strukturen plausibel gemacht werden (Details der Endosymbionthen-Theorie).
(weiterführende) Literatur zu den vorgeschlagenen Lösungsansätzen
Eine an sich selbstverständliche Tatsache in der Wissenschaft wird in diesem Kontext häufig übersehen (zumindest lassen viele Diskussionen diese Einsicht vermissen): Es ist logisch und wissenschaftlich, wenn Wissenschaftler2) Modelle für die bisher ungelösten Fragen entwickeln. Das entspricht schlicht der gängigen wissenschaftlichen Herangehensweise. Umgekehrt ist dagegen das „es gibt keine Antwort“-Argument ein klassisches argumentum ad ignorantiam und damit ein logischer Fehlschluß.