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Evolution
evangelikale Evolutionskritik
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Das evangelikale Gottesbild ist eng mit dem evangelikalen Schriftverständnis verknüpft. Die Bibel wird als autoritative göttliche Mitteilung an die Menschheit betrachtet, sie ist deshalb, neben der persönlichen Glaubenserfahrung, die einzige und die einzig autoritative Quelle des Glaubens.
Der Gott der Bibel wird als Person und „persönliches Gegenüber“ für jeden Gläubigen gesehen. Er ist der Schöpfer und Erhalter aller Dinge. Er hat am Anfang durch sein Wort alles geschaffen und ins Dasein gerufen. Er wird am Ende der Zeiten zu Gericht über diese Welt sitzen.
Die Bestimmung des Menschen ist die Beziehung zu seinem Schöpfer. Deshalb lebt ein Mensch, der nicht an Gott glaubt, auch an seiner Bestimmung vorbei. Die ursprüngliche enge Gemeinschaft zwischen Mensch und Gott wird durch den „Sündenfall“, den willentlichen Bruch des Menschen mit Gott, zerstört. Der Sündenfall ist gleichzeitig Grund für die Trennung des Menschen von Gott und Beginn der „Heilsgeschichte“ Gottes mit den Menschen, die hauptsächlich im Alten Testament beschrieben wird und nach christlicher Vorstellung in den im Neuen Testament beschriebenen Ereignissen ihre Erfüllung findet.
Die „persönliche Beziehung“ zu Gott, die durch einen Prozeß der „Bekehrung“, also des bewußten Eingeständnisses der Verlorenheit und Hilfsbedürftigkeit und der „Unterwerfung unter Gott“, beginnt, ist das zentrale Merkmal evangelikalen Glaubens und evangelikaler Frömmigkeit.
Der „Dialog“ mit Gott findet vereinfacht durch das Gebet (Reden) und das Lesen der Bibel (Hören) statt. In der Praxis ist es meist unmöglich, in konkreten Situationen objektive Kriterien dafür zu benennen, was „Gottes Wille“ ist, und diesen von persönlichen Überzeugungen, Ideen und Wünschen zu trennen. Nach evangelikalem Verständnis leitet allerdings der „Heilige Geist“ den Gläubigen in seinen Entscheidungen und stellt so ein (ebenfalls nicht objektiv erfaß- oder erfahrbares) Korrektiv für die eigenen Gedanken dar.